Frauen 1. Liga - SG Stans-Engelberg wirft Lugano aus AXA Women's Cup

Die SG Stans-Engelberg bodigt den oberklassigen FC Lugano nach 120 Minuten und zieht in die nächste Runde des AXA Women's Cup ein.

 

Nach drei Meisterschafts-Niederlagen in Serie freute sich die SG Stans-Engelberg auf die erste Runde des AXA Women's Cup. Doch auch im Cup wartete kein einfacher Gegner. Die Nidwaldnerinnen empfingen im heimischen Eichli den FC Lugano aus der Nationalliga B. Die Stanserinnen wollten sich jedoch nicht von diesem grossen Namen einschüchtern lassen und ihrem Ruf als Cup-Mannschaft gerecht werden. 

Die SG Stans-Engelberg erwischte jedoch einen Horror-Start. Bereits nach einer Minute jubelten die Frauen des FC Lugano über die Führung. Nach einem riskanten Rückpass liess sich die Stanser Torhüterin Leandra Litschi den Ball von einer Stürmerin abluchsen. Diese schob problemlos zum frühen 1:0 für Lugano ein. Wie in den Spielen zuvor verteilten die Nidwaldnerinnen auch an diesem Abend wieder fleissig Geschenke. Von diesem frühen Rückschlag erholte sich die SG Stans-Engelberg jedoch erstaunlich schnell. Bereits wenige Minuten nach dem Gegentreffer riss die Heimmannschaft das Spieldiktat an sich. Auch wenn die Tessinerinnen eine Liga höher spielen als die Stanserinnen, zeigten sie immer wieder Unsicherheiten in der Defensive. Die SG Stans-Engelberg nutzte die Verunsicherung der Gäste aus und zeigte tolle Kombinationen über mehrere Stationen. Das Abschlussglück war jedoch noch nicht auf Stanser-Seite, bis sich in der 20. Minute die Ereignisse überschlugen. Nachdem die Torhüterin des FC Lugano den Ball über 20 Sekunden in der Hand hielt, entschied der Schiedsrichter regelkonform auf indirekten Freistoss für die Heimmannschaft. Nach minutenlagen Diskussionen versuchte Leandra Schegg die Tessiner-Mauer mit einem strammen Abschluss zu durchbrechen. Das Leder prallte jedoch an die Hand einer Tessinerin, was der Schiedsrichter folgerichtig ahndete und mit einem Elfmeter bestrafte. Denise Baumann krallte sich die Kugel, liess sich von den Diskussionen der Gäste nicht beirren und schob eiskalt zum 1:1-Ausgleich ein. Nach dem verdienten Ausgleich powerte die SG Stans-Engelberg weiter. Immer wieder tauchte die Heimmannschaft gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Obwohl die Tessinerinnen von den Stanserinnen in die eigene Platzhälfte gedrückt wurden, setzten diese immer wieder gefährliche Nadelstiche. So auch in der 28. Minute. Nachdem eine Stürmerin des FC Lugano den Ball im Sechzehner behaupten konnte, legte sie auf ihre Mitspielerin zurück. Diese liess Leandra Litschi im Stanser-Tor keine Chance und erzielte die erneute Führung für die SG Stans-Engelberg. Auf diesen unglücklichen Rückstand konnten die Nidwaldnerinnen vorerst nicht mehr reagieren. So schickte der Schiedsrichter die beiden Mannschaften nach 45 Minuten beim Stand von 1:2 in die Halbzeitpause.

 

In der zweiten Spielhälfte galt es für die SG Stans-Engelberg an diese Leistung anzuknüpfen. Trotz knappem Rückstand hatte die Heimmannschaft die oberklassigen Gegnerinnen über weite Strecken der Partie im Griff. Doch auch in der zweiten Halbzeit wurden die Nidwaldnerinnen kalt geduscht. Mit dem ersten Angriff nach Wiederanpfiff durchbrach die Flügelspielerin des FC Lugano die Stanser Defensive und legte mustergültig in die Mitte. Dort warteten gleich drei Frauen des FC Lugano, um den Ball über die Linie zu drücken. Aber auch nach diesem Dämpfer gaben sich die Nidwaldnerinnen noch nicht geschlagen. Auch wenn man jetzt dem FC Lugano mehr Spielanteile überlassen musste als noch in der ersten Halbzeit, erspielten sich die Stanserinnen die gefährlicheren Aktionen. In der 63. Minute erkämpfte sich Leandra Schegg an der Grundlinie einen Ball und legte auf Katrin Mathis zurück. Mathis liess der gegnerischen Torhüterin aus spitzem Winkel keine Chance und verkürzte in bester Stürmermanier zum 3:2. Obwohl sich die Tessinerinnen in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile sicherten, verzweifelten sie stets an der Stanser Defensive, die mit starkem Stellungsspiel brillierte und die schnellen gegnerischen Stürmerinnen immer wieder ins Abseits laufen liess. Auch in der Offensive vermochten die Nidwaldnerinnen zu überzeugen und sich gefährliche Aktionen herauszuspielen. Die SG Stans-Engelberg musste sich jedoch bis zur 84. Minute gedulden, ehe sich die Angriffsbemühungen auszahlten. Erneut sprang das Leder einer Tessinerin im Sechzehner an den Arm und dem Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig, als den zweiten Penalty der Partie zu pfeifen. Diesmal schnappte sich Leandra Schegg das Leder. Auch Schegg liess der gegnerischen Torhüterin keine Chance und traf zum vielumjubelten 3:3-Ausgleich.

 

Weil in den verbleibenden Minuten weder der SG Stans-Engelberg noch dem FC Lugano der Lucky-Punch gelang, musste diese Partie in der Verlängerung entschieden werden. Während sich die ersten 15 Minuten ausgeglichen gestalteten, erhöhten die Tessinerinnen in der zweiten Halbzeit der Verlängerung die Schlagzahl. Die Stanserinnen zogen jedoch den Kopf aus der Schlinge und profitieren ihrerseits von einer Unsicherheit des FC Lugano. Nach einem tollen Freistoss von Mathilde Sandager zwang eine Spielerin des FC Lugano ihre eigene Torhüterin zu einer Glanzparade. Der Abpraller landete jedoch direkt vor den Füssen von Manuela Amstad, die abgebrüht zum 4:3 für die SG Stans-Engelberg einnetzte.

 

Da die Tessinerinnen nicht mehr in der Lage waren zu reagieren, wurde die SG Stans-Engelberg, für eine tolle Leistung, mit dem verdienten Einzug in die nächste Runde des AXA Women's Cup belohnt. Dass es den Stanserinnen gelang, mit einem Team aus der Nationalliga B mitzuhalten, dürfte auch für die kommenden Aufgaben in der Meisterschaft Mut geben. Bereits am Samstagabend, 17. September 2022 um 18:00 Uhr, empfangen die Nidwaldnerinnen den FC Sempach im Eichli.

 

Telegramm:

SG Stans-Engelberg vs. FC Lugano 4:3 (1:2) n.V.

 

Tore: 1. Beretta 0:1. 24. Baumann 1:1. 28. Pervelli 1:2. 46. Beretta 1:3. 63. Katrin Mathis 2:3. 84. Schegg 3:3. 115. Amstad 4:3.

 

SG Stans-Engelberg: Litschi; Fedier, Sandager, Odermatt, Spieler; Miriam Mathis, Baumann, Manser, Amstad; Schegg, Niederberger. (Katrin Mathis, Kiner, Stähli, Marzohl, Muff).

 

Bericht: Lorena Manser (SG Stans-Engelberg) 

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